warum nicht der hochbühl?


Schutzgut „Mensch, menschliche Gesundheit, Erholung“

In weniger als 950 m Abstand zum geplanten Vorranggebiet liegt die Camphill Schulgemeinschaft Brachenreuthe. Dort leben zahlreiche behinderte Menschen, die das Gebiet des angrenzenden Hochbühl als Erlebnisraum in der freien Natur benötigen.

Da das Bodenseeufer eine natürliche Barriere im Bewegungsradius sowohl Einheimischer als auch Touristen darstellt, ist das nahe Hinterland ein besonders wichtiger Naherholungsraum und Aufenthaltsbereich der Touristen und Einheimischen
.

 


Schutzgut „Flora, Fauna und Biologische Vielfalt“

1. Artenschutz

 

1.1 Fledermäuse

Das Waldgebiet Hochbühl und die ihn umgebenden Waldgebiete sind Heimat unzähliger Fledermausarten, auch solcher, die in Baden-Württemberg als hochgradig gefährdet gelistet sind, sowohl für Sommer- als auch Winterquartier, als Durchzugsgebiet und als Nahrungshabitat.
Selbst wenn Fledermäuse nicht direkt an den Rotoren verenden, erleiden sie beim Durchflug durch die Rotoren ein sog. Barotrauma und verbluten innerlich.


1.2 Vögel

Das gesamte Gebiet weist – nicht zuletzt durch die Nähe zum Sielmann-Biotop-Verbund einen großen Vogelreichtum auf. Auch der Waldrapp, in Überlingen-Hödingen aufgezogen, ha in der Brut- und Aufzuchtzeit einen großen Aktionsradius und bedarf der feuchten Täler von Billafingen, Nesselwangen, Salem und Frickingen.



 

2.Biotopverbund
Der Biotopverbund Bodensee der Heinz Sielmann Stiftung liegt in unmittelbarer Nähe zum geplanten Vorranggebiet. Die Vogeldichte am Heinz Sielmann Weiher konnte durch die weitere Schaffung diverser Weiher im Umkreis Billafingen, Nesselwangen, Bonndorf, Seelfingen, Frickingen, Weiherlandschaft Lippertsreute Eisweiher Stockach, Hödinger Wiesen- und Streuobstlandschaft auf 180 Vogelarten erhöht werden. Auch der Mensch wurde in dieses Projekt mit hineingezogen, in dem er sich in unbelasteter Landschaft bewegen und erholen kann.

 


Schutzgut „Boden“ und Aspekte zur Erschließung des Gebiets

Die Erschließung für Schwer- und Großtransporte bedingt massiv ausgebaute Verkehrswege und womöglich eine Schwarzdecke, um die Erosion des weichen, leicht erodierbaren Sandstein zu unterbinden und bei Starkniederschlagsereignissen das Abrutschen und Wegspülen des weichen Materials zu verhindern.
Die hier besonders intensiv benötigte Bodenversiegelung führt zur massiven Zerstörung hochwertigen Waldbodens.
Die ungewöhnlich hohen Eingriffe bei der Erschließung und die dadurch entstehenden Kosten stehen in keinem Verhältnis zum vermuteten Windertrag.


Die besonders langen und intensiv zu bearbeitenden Zuwege bedürfen des massiven Holzeinschlages, was zu extremen naturschutzrechtlichen Ausgleichsmaßnahmen führen wird.



Schutzgut „Wasser“

Der Kaien Hochbühl ist ein Grundwasserneubildungsgebiet. Die darin fast täglich hängenden Nebel führen zu zahlreichen Quellaustritten, die Oberflächengewässer speisen. Die großen Grundwasserkörper im Billafinger und Nesselwanger Tal werden durch diesen Bergrücken versorgt.
Die großen und tief gegründeten Erschließungsmaßnahmen werden erhebliche Nachteile auf die Grundwasserneubildung haben. Dies ist auch aufgrund des fortschreitenden Klimawandels mit vielerorts problematischen Grundwasserständen nicht vertretbar. 


 


Schutzgut „Landschaft
“

Das Bodenseegebiet ist ein Gebiet von herausragender, internationaler Bedeutung, 
der Überlinger See ist im Vergleich zu den anderen Seegebieten weniger be- und zersiedelt. WKAs würden den Landschaftsraum bedeutend überlagern und stören, zumal der Hochbühl die erste Bergkette Aufkircher- und Hödinger Höhe überragt und dadurch in die erste visuelle Reihe tritt.
 Die WKAs würden den Tourismus empfindlich stören, und das als wichtigen Wirtschaftsfaktor. 


 


Schutzgut „Kultur- und Sachgüter“

Dem UNESCO-Welterbestätte Pfahlbauten und das Kloster Birnau/Maurach werden erhebliche Beeinträchtigungen attestiert, nicht jedoch der denkmalgeschützten Altstadt mit dem Nikolausmünster. 
Die WKAs würden das Stadtbild erheblich visuell und ästhetisch beeinträchtigen.